Theater in Erfurt 1914-1918

 

Wir haben uns mit Theater in Erfurt im Ersten Weltkrieg beschäftigt.

Dabei haben wir uns über die Stückwahl und Veränderung dieser informiert. Unsere Quellen beziehen wir aus Theaterzetteln aus dem Archiv des Erfurter Theaters (zur Verfügung gestellt durch Herrn Dr. Langer, Chefdramaturg des Erfurter Theaters), Zeitungsartikel des "Allgemeinen Anzeigers" des Erfurter-Stadtarchivs und dem Buch "Kriegsbühnen" von Eva Krivanec.

 



Theaterzettel von dem Kriegsschauspiel "Fröschweiler" aus dem Jahr 1914 in Erfurt.

Stückwahl des Erfurter Theaters

Zu Kriegsbeginn werden viele Kriegsschau- und Lustspiele gezeigt. Beispiele dafür sind "Fröschweiler" und "Prinz Friedrich von Homburg".

Am Anfang, sowie im weiteren Kriegsverlauf, werden nur wenige Opern und Operetten gespielt. Der Grund dafür ist, dass es zu wenig Geld zur Finanzierung dieser Stücke gab. Auf Theaterzetteln von 1914/1915 sind verschiedene Merkmale zu finden, die auf den Krieg hinweisen, zum Beispiel werden wichtige Kriegsdepeschen während den Vorstellungen bekannt gegeben und es werden vom Theater vergünstigte Militärkarten zur Verfügung gestellt. Ab dem Jahr 1915 nimmt das Spielen von Kriegstücken wieder ab. Opern werden trotzdem nicht häufig gespielt.

 

Zum Kriegsende werden zunehmend viele klassische Stücke gespielt und Operetten wieder aufgeführt. Sondervorstellungen für kriegsbeschäftigte Arbeiter und Militärangehörige gehören zum Angebot ebenso wie Vorstellungen zu besonderen Ereignissen, beispielsweise dem Geburtstag des Kaisers, Martin Luthers oder zu Ehren eines Feldherren. Es lassen sich Spendenaufrufe für die Kriegsanleihe finden, welche als Werbung dienten, weil der Staat zunehmend durch den Krieg verarmte. Diese Spendenaufforderungen enden abrupt, am 6. November 1918, mit Beginn der Novemberrevolution. Es lassen sich aber keine deutlichen Veränderungen nach Kriegsende im Erfurter Theater feststellen.

 

Zusammenfassung

Anfang des Krieges wurden dem Erfurter Theater die Gelder gestrichen, da man es für wichtiger hielt, in Kriegsgewerbe zu investieren, wodurch keine Operetten und Opern spielen konnte. Dies änderte sich aber im Laufe des Krieges, weil sich das Theater durch die hohen Einnahmen selbst finanzieren konnte und nicht mehr auf Kredite angewiesen war. Das Theater fungierte im 1. Weltkrieg als wichtiges Medium zur Verbreitung von Nachrichten (z.B. durch das Vorlesen von Kriegsdepeschen), in Erfurt wurde dies anfangs auch so gehandhabt, doch zum Kriegsende hin diente das Theater zur Ablenkung vom Krieg und zum Entfliehen aus dem schwierigem Alltag. 

 

Vergleich zu Berlin 

In Berlin wurden zur Zeit des Ersten Weltkriegs die Aufführungen gut besucht. Gründe dafür sind z.B., dass die Menschen für ein paar Stunden den grausamen Krieg um sich herum vergessen wollten und außerdem die "Heimatfront" unterstützten. In Berlin wurde meistens abhängig von dem charakteristischem Genre des Stücks ein Theater ausgesucht, in dem das jeweilige Stück aufgeführt werden sollte. Zwischen 1914 - 1918 gab es in Berlin etwa 35.000 Aufführungen. Bei den Stücken kam es allerdings auch manchmal vor, dass Teile zensiert wurden, da nicht alle sich über den Krieg freuten oder ihn für gut empfanden. In den Kriegszeiten hat sich in Berlin nicht viel im Theaterprogramm geändert. 

 

Theaterkritik aus dem Jahr 1917 des Erfurter Allgemeinen Anzeigers.

Stückwahl des Erfurter Theaters

Zu Kriegsbeginn werden viele Kriegsschau- und Lustspiele gezeigt. Beispiele dafür sind "Fröschweiler" und "Prinz Friedrich von Homburg".

Am Anfang, sowie im weiteren Kriegsverlauf, werden nur wenige Opern und Operetten gespielt. Der Grund dafür ist, dass es zu wenig Geld zur Finanzierung dieser Stücke gab. Auf Theaterzetteln von 1914/1915 sind verschiedene Merkmale zu finden, die auf den Krieg hinweisen, zum Beispiel werden wichtige Kriegsdepeschen während den Vorstellungen bekannt gegeben und es werden vom Theater vergünstigte Militärkarten zur Verfügung gestellt. Ab dem Jahr 1915 nimmt das Spielen von Kriegstücken wieder ab. Opern werden trotzdem nicht häufig gespielt.

 

Zum Kriegsende werden zunehmend viele klassische Stücke gespielt und Operetten wieder aufgeführt. Sondervorstellungen für kriegsbeschäftigte Arbeiter und Militärangehörige gehören zum Angebot ebenso wie Vorstellungen zu besonderen Ereignissen, beispielsweise dem Geburtstag des Kaisers, Martin Luthers oder zu Ehren eines Feldherren. Es lassen sich Spendenaufrufe für die Kriegsanleihe finden, welche als Werbung dienten, weil der Staat zunehmend durch den Krieg verarmte. Diese Spendenaufforderungen enden abrupt, am 6. November 1918, mit Beginn der Novemberrevolution. Es lassen sich aber keine deutlichen Veränderungen nach Kriegsende im Erfurter Theater feststellen.

 

Zusammenfassung

Anfang des Krieges wurden dem Erfurter Theater die Gelder gestrichen, da man es für wichtiger hielt, in Kriegsgewerbe zu investieren, wodurch keine Operetten und Opern spielen konnte. Dies änderte sich aber im Laufe des Krieges, weil sich das Theater durch die hohen Einnahmen selbst finanzieren konnte und nicht mehr auf Kredite angewiesen war. Das Theater fungierte im 1. Weltkrieg als wichtiges Medium zur Verbreitung von Nachrichten (z.B. durch das Vorlesen von Kriegsdepeschen), in Erfurt wurde dies anfangs auch so gehandhabt, doch zum Kriegsende hin diente das Theater zur Ablenkung vom Krieg und zum Entfliehen aus dem schwierigem Alltag. 

 

Vergleich zu Berlin 

In Berlin wurden zur Zeit des Ersten Weltkriegs die Aufführungen gut besucht. Gründe dafür sind z.B., dass die Menschen für ein paar Stunden den grausamen Krieg um sich herum vergessen wollten und außerdem die "Heimatfront" unterstützten. In Berlin wurde meistens abhängig von dem charakteristischem Genre des Stücks ein Theater ausgesucht, in dem das jeweilige Stück aufgeführt werden sollte. Zwischen 1914 - 1918 gab es in Berlin etwa 35.000 Aufführungen. Bei den Stücken kam es allerdings auch manchmal vor, dass Teile zensiert wurden, da nicht alle sich über den Krieg freuten oder ihn für gut empfanden. In den Kriegszeiten hat sich in Berlin nicht viel im Theaterprogramm geändert. 

 

Kriegsstück - damals

 

Prinz Friedrich von Homburg

Bei dem Stück, welches von Heinrich von Kleist geschrieben wurde, geht es um die Schlacht zwischen Schweden und Brandenburg. Der Prinz überhört den Befehl des Kurfürsten, in der Schlacht am nächsten Tag nicht einzugreifen. Am Tag der Schlacht greift er ein, besiegt durch seinen frühen Eingriff allerdings den Gegner. Somit hat er gegen den Befehl des Kurfürsten verstoßen, aber den Gegner besiegt. Der Prinz wird vom Kurfürsten zum Tode verurteilt, dieser will allerdings begnadigt werden und geht zum Kurfürsten, um ihn von seiner Tapferkeit zu überzeugen. Auf die Frage, ob er die Strafe gerecht fände, antwortet er mit ja. Somit erweist er sich als tapfer und er wird begnadigt.

Das Publikum war begeistert von dieser Vorstellung. Es gab viel Beifall und das Haus war ausverkauft. Laut zeitgenössischer Kritik wirkte es, als seien die Schauspieler ihren Rollen sehr nah.

 

 

Kriegsstück- heute

 

Das schwarze Blut

In der Oper, welche nach dem Roman "Le sang Noir" von Louis Guillox (1935) geschrieben und von Francois Fayt komponiert wurde, geht es um einen Philosophielehrer namens Francois Merlin und einen Tag seines Lebens.

Dieser Lehrer, welcher Kritiker des Krieges ist, lebt in der französischen Provinz zur Zeit des 1. Weltkrieges und muss mit einigen Problemen seines Lebens fertig werden (z.B., dass sein Sohn in den Krieg ziehen muss). Er leidet unter mehreren Schicksalschlägen und als letztendlich das Manuskript seines Lebenswerkes zerrissen wird und er im selben Moment die Chance auf die Revolution verpasst, nimmt er sich das Leben.

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Vergleich

Im Stück "Prinz Friedrich von Homburg" wird der Krieg nicht negativ, sondern als etwas Positives dargestellt in dem Sinne, dass der Krieg eine sehr gute Möglichkeit ist Macht, Stärke und Prestige unter Beweis zu stellen. In der Oper "Das schwarze Blut" hingegen wird der Krieg negativ dargestellt, indem die Hauptfigur ein Kriegskritiker ist und man erkennt, wie sehr auch die Menschen an der Heimatfront mit dem Krieg zu kämpfen haben.

Im Gegensatz dazu steht der Prinz von Homburg, welcher es als gute Sache sieht, in den Krieg zu ziehen. Homburg wird von seiner Schuld durch das Fehlverhalten des unerlaubten Angriffes freigesprochen, weil er Tapferkeit und Ehrlichkeit symbolisiert. Das Stück wurde zu Kriegszeiten so häufig aufgeführt, da der Prinz eine Vorbildfunktion einnimmt und somit mehr Leute zum Krieg motiviert werden. Wohingegen die Oper eine kritische Absicht besitzt und den Krieg mit Leid, Schmerzen, Verlust und Tod in Verbindung bringt.  


von Martha, Emily, Eric